Die allermeisten Benutzer von Computern sind keine Programmierer. Sie benutzen den Rechner zum Schreiben, um Graphiken zu erstellen oder Präsentationen, und natürlich um ihre Fotos zu bearbeiten. Das ist alles mehr oder weniger leicht und bereitet kaum Kopfzerbrechen. Dann schaut man schon mal aus reiner Neugier nach, welche Programme eigentlich auf dem Rechner vorhanden sind, und stößt etwa unter Windows/Zubehör auf das unattraktive Editor.
„Was ist das?“ fragt man sich, meist nur wenig neugierig. „Ist dieses Editor für irgendetwas gut oder kann ich es löschen?“
Liest man den Wikipedia-Artikel zum Thema Editoren, erfährt man, dass sie durchaus Bedeutung für Programmierer haben. Eines der Normalnutzer bekannten Einsatzgebiete ist das Programmieren von Internetseiten.
„Schön und gut“, sagen sich Normalnutzer. Und fügen genervt hinzu: „Aber ich möchte doch nur schreiben. Das kann ich mit meiner Textverarbeitung am besten.“
Schreiben in einem Textverarbeitungsprogramm wie Word oder OpenDocument Text ist angenehm, der Text lässt sich leicht formatieren und sieht gut aus. Aber wir leben in einer oberflächlichen Welt. Wir sehen auf dem Monitor, was wir ausgedruckt kriegen. (What you see is what you get!) Aber darunter versteckt sich eine Menge an Code, den wir nicht sehen, nach dem wir nicht fragen, und der uns Ärger machen kann, sobald wir ein paar ehrgeizigere Pläne mit unserem Dokument haben.
Ehrgeiziger Plan 1: Dokumente von verschiedenen Textverarbeitungsprogrammen öffnen
OpenOffice ist eine kostenlose Alternative zu Microsoft Office. In vieler Hinsicht sind die Programme vergleichbar. Man könnte sich also vorstellen, dass in einer Arbeitsgruppe einige Leute mit OpenOffice arbeiten, andere mit Microsoft Office. Vorstellbar ist auch, dass diese Leute nicht vernetzt arbeiten, sondern zu einem bestimmten Zeitpunkt, etwa kurz vor einem Abgabetermin, ihre verschiedenen Dateien der glücklichen Person schicken, die daraus ein Gesamtwerk bauen darf.
Und diese Person hat höchstwahrscheinlich ein Problem mit einigen dieser Dateien. Vielleicht kann sie sie nicht öffnen. Vielleicht kann sie sie wohl öffnen, aber alles sieht seltsam aus.
In solchen Fällen erlaubt ein Texteditor das Öffnen der Datei. Dabei geht viel von der Formatierung verloren, der Text bleibt jedoch immer erhalten. Man kann den Text dann im Texteditor speichern, meistens automatisch im Text-Format (.txt). Dieses Format können alle Textverarbeitungsprogramme öffnen. Somit erhält man den Text ohne störende Reste einer Formatierung und kann ihn in das Gesamtwerk integrieren. Das ist umständlich, aber bei nächsten Mal lässt sich das Problem durch bessere Absprachen und Vergleich von Arbeitsproben umgehen.
Ehrgeiziger Plan 2: Ein E-Book in Word formatieren
Mit Word erstellt man wunderschön aussehende Dokumente, die unbesehen in E-Book-Formate konvertiert einige Probleme bereiten können. Das liegt an menschlicher Schlampigkeit beim Formatieren, verbunden mit dem von Word verwendeten Code.
Man kann die zu konvertierende Datei in einem Texteditor öffnen und im .txt-Format speichern. Diese Datei schließt man und öffnet sie wieder in Word. Das führt zu einer Reinigung von unerwünschtem Code. Bei der erneuten Formatierung über Formatvorlagen reduziert man die Probleme weitgehend.
Jedes E-Book sollte immer überprüft werden, beispielsweise EPUBs über idpf EPUB Validator.
Hier finden Sie eine Liste mit Editoren, die komfortabler sind als der standardmäßig gelieferte Editor. Aus persönlicher Erfahrung empfehle ich Notepad++.