Bei längeren Texten verlieren Autoren manchmal die Übersicht. Während des Schreibens fällt ihnen dies oft nicht auf. Sie haben die Handlung im Kopf, vielleicht sogar sorgfältig geplant auf Papier oder in einer Datei.
Bei der Überarbeitung zeigt sich dann manchmal, dass nicht jede Wendung in der Planung verzeichnet war, Auseinandersetzungen anders enden, ein Charakter Züge entwickelt, die nicht vorgesehen waren, die Beziehung der Protagonisten sich unerwartet kompliziert gestaltet.
Deshalb ist es sinnvoll, regelmäßig, auch bereits während des Schreibens, die aufgeschriebene Handlung mit der geplanten Handlung abzugleichen und die Unterschiede festzuhalten.
Das zu diesem Post gehörende Arbeitsblatt greift zehn Fragen an die Handlungsplanung auf und ergänzt sie mit Kontrollfragen. Die zehn Fragen an die Handlung sind allgemein bekannt:
- Was möchte der Charakter unbedingt erreichen? (sowohl emotional als auch materiell)
- Was fehlt dem Charakter? (insbesondere im emotionalen Bereich)
- Welche Erfahrungen verfolgen den Charakter?
- Was wäre das Schlimmste, das der Charakter tun müsste, um sein Ziel zu erreichen?
- Welches Ereignis setzt die Handlung in Gang?
- Was unternimmt der Charakter, um sein Ziel zu erreichen?
- Wer sind die Leute, die gegen den Charakter arbeiten, weil ihre Ziele mit den Zielen des Charakters in Konflikt stehen?
- Was lässt das Streben nach den Zielen des Charakters hoffnungslos erscheinen?
- Was lernt der Charakter über sich und das Leben?
- Was macht der Charakter auf der Basis dieses neuen Wissens?
Komplexere Handlungen verlangen ein Verweben mehrerer solcher Stränge. Auch können sich Sequenzen aus Wunsch, Streben, Konflikt, Lernen und Neuanfang wiederholen.
Das Arbeitsblatt zu Handlungsentwicklung finden Sie unter diesem Link oder im Menü unter Info-Material für Autoren.