Ein Manuskript soll irgendwann veröffentlicht werden, als gedrucktes Buch oder als E-Book. Damit das Ergebnis auch für die Augen angenehm und schön ist, lohnt es sich für Autor*innen, Zeit in die Formatierung für den Druck oder für das E-Book zu investieren.
Für den Druck vom E-Book her denken
Woher weiß ein E-Book-Reader, wie er eine Kapitelüberschrift darstellen soll, wie einen Absatz im Test, wie einen Brief? Gleichgültig, welches Gerät oder welche App, genügt im Grunde ein formatierter Text und eine Liste mit Stilen, damit eine Kapitelüberschrift so dargestellt werden kann, dass sie eindeutig als Kapitelüberschrift erkennbar ist. Die Lesenden wählen dann am Gerät Einstellungen, die über das Aussehen der Seite entscheiden.
Für den Druck ist die Formatierung im Prinzip gleich. Der wichtigste Unterschied ist, dass die Designer*innen Stile festlegen, die ein immer gleiches Erscheinungsbild liefern.
Stile sind also ein wichtiges Werkzeug für die Formatierung.
Stile und direkte Formatierung
Viele Menschen arbeiten mit Textverarbeitungsprogrammen, doch die Bedeutung von Stilen entdecken viele nie oder erst, wenn sie ein Design für den Druck in einer Druckerei statt am Bürodrucker vorbereiten müssen.
Für die meisten Menschen bedeutet Formatieren das Einstellen einer Schriftart, einer Schriftgröße und der Zeilenabstände. Manche Stellen im Text wollen sie fett abgebildet sehen, andere kursiv. Dafür verwenden sie die Funktionen, die über dem Text in einer Leiste angeboten werden.
Mit diesen Funktionen verändern sie das Erscheinungsbild von Textstellen, nicht aber ihre Funktion. Soll die Kapitelüberschrift in Schriftgröße 14, fett und kursiv sein, ändern sie diese drei Eigenschaften bei jeder Kapitelüberschrift einzeln.
Entscheiden sie sich dann, dass eine Kapitelüberschrift nur in Schriftgröße 13 erscheinen soll, dafür aber blau, müssen sie jede Kapitelüberschrift suchen und verändern. Das kostet sehr viel Arbeit. Ärgerlich wird es, wenn das so formatierte Manuskript in eine Designsoftware hochgeladen wird. Die Software findet dann keine Kapitelüberschriften, auch wenn sie im Idealfall die Erscheinung der entsprechenden Textstellen (Schriftgröße, fett, kursiv, Farbe) erkennt.
Jede Textverarbeitungssoftware verwendet Stile und erlaubt es den Nutzer*innen, dem Text Stile zuzuweisen. Ein Stil hat eine Funktion (Markierung der Kapitelüberschrift) und eine Erscheinung (Schriftgröße relativ zum Text, fett, kursiv …). Es ist lediglich nötig, den Kapitelüberschriften den Stil für Kapitelüberschriften zuzuweisen. Änderungen werden am Stil vorgenommen und automatisch für alle Kapitelüberschriften übernommen. Das gilt für alle Stile und spart Zeit.