Während des Schreibens leben Autor*innen in ihrem Kopf. Sie brauchen sich nicht zu erklären, was sie schreiben, weil sie es genau wissen (oder wenigstens fühlen). Aber früher oder später, und meistens tatsächlich früher als gedacht, müssen sie sich der Frage „Worüber ist dein Buch?“ stellen.
„Worüber ist dein Buch?“ — auf dem Weg zur Veröffentlichung
Wenn Autor*innen in der Zeit des Schreibens nicht mit der bösen Frage nach dem Inhalt des Buchs konfrontiert wurden, werden sie auf dem Weg zur Veröffentlichung umso öfter danach gefragt. Das beginnt bereits, wenn sie versuchen Testleser*innen zu gewinnen, geht über die Suche nach einem Verlag und endet nicht bei den Veröffentlichungsplattformen für selbst veröffentlichte Bücher und E-Books.
Spätestens dann muss eine kurze und zugleich mitreißende Zusammenfassung des Buchs vorliegen, oft auch zwei oder drei: eine ganz kurze (ein Satz), eine etwas längere (zwei bis drei Sätze), eine lange. Da die Länge in Zeichen angegeben wird, ist es oft nicht einmal möglich, komplexere Sätze zu verwenden. (Komplexe Sätze als Beschreibung sind sowieso keine gute Idee, weil sie schwerer lesbar sind.)
Die Neugier im Alltag
Aber lange, ehe an eine Veröffentlichung zu denken ist, können Autor*innen in Situationen geraten, in den neugierige Menschen ihnen die Frage „Worüber ist dein Buch?“ stellen. Das kann ein Familienfest sein, bei dem ein netter Verwandter herausposaunt, dass eine künftige Literaturnobelpreisträgerin am Tisch sitzt, das kann auf einer Party sein („Ach, du schreibst? Interessant. Was denn?“), aber auch nach zwei Stunden im Wartezimmer des Augenarztes oder bei einer unverbindlichen Führung durch das Seniorenheim, in dem der Vater untergebracht werden soll.
Typisch für diese Situationen ist, dass man sie nicht vorbereiten kann. Auf der Suche nach Testleser*innen oder einem Verlag oder beim Hochladen von E-Books ist die Frage nach dem Inhalt des Buchs naheliegend, zwischen Suppe und Hauptgericht nicht so sehr. Aber solche Situationen treten viel öfter und vor allem viel früher auf als das Veröffentlichen. Deshalb ist es sinnvoll, schon sehr früh Kurzbeschreibungen zu entwerfen und dann im Alltag zu testen. Das ist auch eine Vorbereitung auf das Veröffentlichen des Buchs.