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Schreibmethoden: Einzig das Projekt entscheidet

Die Stimmen der Plotter in den Sozialen Medien sind laut und selbstbewusst, die Pantser schreiben ausführlich in eigenen Kreisen, warum sie sich durch das Niederschreiben in ihrer Kreativität eingeschränkt fühlen. Oberflächlich betrachtet fallen Autoren in Vertreter eines strukturierten und durchgeplanten Schreibens und in Vertreter des planlosen Losschreibens. Die zahlreichen Überlappungen der Schreibmethoden bleiben meistens ausgeblendet. Was aber, wenn ein Plotter nicht mehr planen kann und ein Pantser nicht mehr Drauflosschreiben?

Schreibmethoden sind nicht gesetzlich festgeschrieben

Schreiben ist eine kreative Arbeit. Niemand ist gezwungen, eine bestimmte Methode zu verwenden, nur weil sie in den Medien von bekannten Autoren als ihre bevorzugte Vorgehensweise dargestellt wird. Aber ebenso ist niemand verpflichtet, alle Projekte auf die gleiche Weise vorzubereiten und auszuführen.

Freiheit und Kreativität sind das Schöne am Schreiben. Sie stellen den Autor in die Verantwortung, so zu arbeiten, wie es für das Schreibprojekt am besten ist. Dazu gehört Mut. Wenn überall eine bestimmte Methode propagiert wird, fällt es besonders Anfängern schwer, der eigenen Intuition zu vertrauen. Ebenso braucht man Mut, einen jahrelang beschrittenen Weg zu verlassen, wenn er sich für ein Schreibprojekt als ungeeignet erweist.

Zwischen festem Plan und ungezügelter Kreativität

Schreibmethoden fallen nicht in Raster. Jeder Autor findet einen eigenen Weg, eine als Methode beschriebene Vorgehensweise den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Diese Anpassungen geschehen oft spontan und sind ein Zeichen von Kreativität. Sie sind auch ein Zeichen von Lebendigkeit und selbstbewusstem Entscheiden über das eigene Werk.

So gibt es Autoren, die viel Zeit für eine akribische Vorbereitung verwenden. Sie entwickeln die Charaktere im Detail, planen die Szenen nach Zeit, Ort und Handlungsfortschritt, haben Vorlagen für Orte, Räume und Ausstattung. Innerhalb dieser Vorgaben fühlen sie sich nicht nur sicher, sie können ihre Kreativität leiten und kontrolliert zum Ziel bringen.

Andere Autoren brauchen zur Vorbereitung nur Papier und einen gespitzten Bleistift oder ein Laptop mit vollem Akku.

Daneben gibt es Autoren, die einen kurzen ausformulierten Text mit der Grundstruktur erstellen, eine tabellarische Übersicht über die Szenen und Charaktere anlegen oder Grafiken anfertigen, in denen sie Szenen und Spannungsbögen verzeichnen.

Jeder Autor darf sich beim Erfahrungsschatz der anderen bedienen. Jeder kann und muss für den eigenen Text die Methode wählen, die zu diesem Zeitpunkt für das Projekt passt. Diese Freiheit sollten wir feiern.

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