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Wenn Sie Ihr Buch überarbeiten, fühlen Sie sich vermutlich oft frustriert. Selbstverständlich ist die Überarbeitung eine anstrengende und kritische Zeit. Doch mit einem bewussten Perspektivwechsel, können Sie die Frustration in den Griff bekommen und zugleich Ihr Buch verbessern.
Das eigene Buch überarbeiten – Der falsche Zeitpunkt für Vergleiche
Frustration entsteht in dieser Phase insbesondere, wenn Sie während der Überarbeitung die Bücher anderer Autoren lesen. Unbewusst oder bewusst vergleichen Sie Ihren Text mit dem des anderen Autors. Dabei vergessen Sie, dass dieses andere Buch fertig lektoriert ist, während Sie in der Überarbeitungsphase stecken und noch viel Verbesserungsarbeit vor sich haben. Sie vergessen auch, dass Sie eine andere Person sind, die andere Bücher schreibt, und die sich aus diesen Gründen nicht mit dem anderen Autor vergleichen sollte.
Dieser Frustration bauen Sie am besten vor, indem Sie nicht lesen, bzw. nur Bücher lesen, die einem anderen Genre angehören. Wenn Sie in einer anderen Sprache lesen können, sollten Sie das tun. Damit verbessern Sie nicht nur Ihre Fremdsprachenkenntnisse, Sie verringern die Gefahr des Vergleichs. Ein Vergleich schadet während der Überarbeitung Ihrem Buch und letztlich auch Ihnen.
Das eigene Buch überarbeiten – Planvoll vorgehen
Gleichgültig, wie Sie schreiben – ob Sie drauflos schreiben oder detailliert planen – Sie sollten die Überarbeitung Ihres Manuskripts planen. Legen Sie, falls Sie das noch nicht getan haben, Listen mit allen Charakteren und allen Szenen an. Überlegen Sie, welche Schwächen Sie bei sich kennen, und widmen Sie jeder Schwäche einen eigenen Bearbeitungsdurchgang. Wenn Sie beispielsweise wissen, dass Sie gerne verschachtelte Sätze schreiben, wenden Sie Zeit auf, die Verschachtelungen aufzulösen. Komplexe Satzkonstruktionen sind schwer lesbar und lenken Leser ab.
Schreiben Sie sich dann auf, was Sie bei der Überarbeitung kontrollieren und, falls notwendig, ändern wollen. Ein geschriebener Plan ist bindend – und übersichtlich.
Widmen Sie auf jeden Fall einen Überarbeitungsgang dem inhaltlichen Zusammenhang. Prüfen Sie, ob alle Szenen am richtigen Platz stehen und angemessen miteinander verbunden sind.
Scheuen Sie sich nicht zu streichen, was nicht zur Handlung gehört und Leser nur ablenkt. Wenn Sie beim dritten oder vierten Durchlesen merken, dass eine Stelle Sie langweilt, ist diese Stelle höchstwahrscheinlich ein Kandidat für das Streichen. Zur Sicherheit sollten Sie gestrichene Szenen in einem extra Dokument speichern. So können Sie sie notfalls wieder einfügen oder Teile daraus gezielt in den Text einpflegen.