Autoren haben unterschiedliche Herangehensweisen an ihre Schreibprojekte. Einige Planen Szene für Szene akribisch und legen sogar bestimmte Wörter und Ausdrücke fest, andere schreiben vorweg eine Zusammenfassung, wieder andere erstellen eine Gliederung und einige schreiben blind drauflos. So entstehen erste Entwürfe mit unterschiedlicher Qualität – und Intension. Gemein haben all diese ersten Entwürfe, dass sie nicht das endgültige Buch darstellen. Bis zur Veröffentlichung muss noch viel Aufmerksamkeit für die Überarbeitung aufgewendet werden. Die verschiedenen ersten Versionen eines Buchs verlangen unterschiedliche Herangehensweisen bei der Überarbeitung. Auch die dafür anzusetzende Zeit ist sehr unterschiedlich.
Die verschiedenen ersten Versionen eines Buchs – von grob skizziert bis nahezu vollständig
Je nachdem wie Sie Ihr Schreibprojekt planen, bringen Sie mehr oder weniger Struktur und fertig aufbereiteten Inhalt in die erste Version. Eine erste Version kann eine grobe Skizze der Handlung und ihrer Charaktere sein. Oder sie ist eine fortgeschrittene Annäherung an das fertige Manuskript. Für die weitere Bearbeitung bedeutet dies, dass Sie entweder die Leerstellen füllen müssen oder an Inhalt und Form feilen müssen, um die angestrebte Qualität zu erreichen.
Beide Herangehensweisen sind legitim. Sie sollten sich niemals auf eine Herangehensweise festlegen oder gar festlegen lassen. Letztlich liegt es am jeweiligen Projekt, wie Sie sich ihm annähern.
Die Skizze füllen
Haben Sie den ersten Entwurf schnell geschrieben, um einen Text zu haben, mit dem Sie arbeiten und vielleicht auch experimentieren können, müssen Sie mit einer längeren Bearbeitungszeit rechnen. Um Ihre Skizze zu füllen, benötigen Sie mehrere Arbeitsphasen. Nach und nach bringen Sie mehr Details der Handlung und der Charaktere ein, strukturieren das Manuskript und passen das Erzähltempo an. Die richtige Wortwahl, korrekte grammatische Strukturen und Orthografie sollten gegen Ende der Überarbeitung folgen.
Ein erster Entwurf wie eine Skizze gibt Ihnen viel Spielraum bei der Ausarbeitung des Manuskripts. Die Menge an anfallender Arbeit kann jedoch enorm sein.
Die Blöcke feilen und polieren
Wenn Ihr erster Entwurf bis hin zur Wortwahl durchgeplant ist, kommt auf Sie eine heikle Arbeit zu. Bei der Überarbeitung haben Sie weniger Spielraum. Tief greifende Änderungen können die Struktur zerstören und so mehr Arbeit machen. Zugleich sollten Sie darauf achten, dass Leser die Planungsarbeit nicht bemerken dürfen. Ihre Aufgabe nun ist ein geschicktes Feilen der geplanten Textblöcke und ein Polieren zur Perfektion.