Wer schreiben will, spürt immer wieder innere Widerstände, die die Kreativität einschränken. Dies ist der fünfte Teil einer Serie mit sechs Teilen, in der ich die hartnäckigen Überzeugungen, die Autoren am Schreiben hindern, untersuche.
„Keiner kennt mich!“ – Wenn Sie noch nichts veröffentlicht haben, trifft der Satz vermutlich wirklich zu. Doch auch Autoren, die bereits ein oder mehrere Bücher herausgegeben haben, fühlen sich oft unbekannt und deshalb unerkannt. In diesen Fällen muss man genauer hinsehen, ob der Satz stimmt. Meistens stimmt er nicht.
Die Fragen, die wir uns beantworten sollten sind diese:
Was möchte ich mit meinen Büchern erreichen?
und
Was ist mein Maßstab, an dem ich mein Ziel messe?
Autoren, die vom Verkauf ihrer Bücher leben wollen, benötigen dazu natürlich andere Verkaufszahlen und haben andere Ziele, was ihre Bekanntheit angeht, als Autoren denen das nicht so wichtig ist. Aber jeder Autor möchte, dass Menschen seine Texte kennen.
Bekanntheit kann man steigern. Neben den traditionellen Medien, die gänzlich unbekannten Autoren weniger Aufmerksamkeit schenken, gibt es das Internet und dort die sozialen Medien. Dort können Sie auch schon vor der Veröffentlichung Ihres ersten Buches darauf hinweisen, dass Sie schreiben und was Sie schreiben. Vielleicht finden Sie sogar Mitstreiter und Unterstützer, die Ihnen helfen, Ihr Buch noch besser zu schreiben.
Aber auch traditionelle Medien sind neuen Autoren nicht vollkommen verschlossen. Gibt es etwas in Ihrem Leben oder in Ihrem Buch, dass beispielsweise für eine Regionalzeitung interessant ist? Kennen Sie vielleicht sogar schon Mitarbeiter bei lokalen Medien, weil Sie beruflich oder durch Ihr Hobby oder privates Engagement Kontakte aufbauen mussten?
Während es relativ leicht ist, in sozialen Medien Kontakte zu anderen Menschen aufzunehmen, greifen in der analogen Welt die alten hinderlichen Ängste. Tasten Sie sich langsam vor. Finden Sie die Namen der Ansprechpartner heraus und wie sie kontaktiert werden können. Überlegen Sie, was Sie über sich und über Ihr Buch mitteilen möchten. Fragen Sie sich, was Ihr Buch zum für die Leser einer Lokalzeitung oder die Hörer eines regionalen Radioprogramms interessant macht. Das können Bezüge zu Orten und Ereignissen sein oder regionale Feste, die das Buch erwähnt. Vielleicht sind auch Sie interessant, weil ein Teil der Hörer oder Leser Sie bereits kennt.
Selbst wenn die Verkaufszahlen Ihres Buches durch diesen ersten Schritt in die Öffentlichkeit nicht steigen, haben Sie ein Ziel erreicht. Sie sind bekannter als vorher. Darauf können Sie aufbauen.
Andere Beiträge der Serie:
Was Schreiben verhindert 6: Wenn du es nicht schaffst, warum sollte ich es schaffen
Was Schreiben verhindert 4: Wer veröffentlicht schon meine Texte?
Was Schreiben verhindert 3: Ich bin eine(r) von vielen
Was Schreiben verhindert 2: Ich bin nicht inspiriert
Was Schreiben verhindert 1: Ich habe keine Botschaft