Was die Welt liest

 Die Ausgabe von Shelf Unbound für die Monate Oktober und November beschäftigt sich mit Literatur aus aller Welt. Daher steht sie auch unter dem Titel Global Reading.

Shelf Unbound ist eine kostenlose elektronische Zeitschrift, die ganz der unabhängig veröffentlichten Literatur gewidmet ist. Die Startseite von Shelf Unbound finden Sie hier. Einen Post, der diese Zeitschrift vorstellt, finden Sie hier.

Auf den Seiten 8 und 9 sieht man auf einer Weltkarte diejenigen Länder orange markiert, in denen Abonnenten von Shelf Unbound leben.

Die Vielzahl dieser Länder hat die Herausgeberinnen motiviert, eine Ausgabe Übersetzungen ins Englische zu widmen. Dies ist aus deutscher, vielmehr nicht englischsprachiger Sicht bemerkenswert, denn die großen US-amerikanischen Verlage kaufen vergleichsweise wenige Bücher zur Übersetzung auf. Oft sind es kleine Verlage, die eventuell sogar einer Universität zugeordnet sind, welche interessante Titel außerhalb der USA ausfindig machen und deren Übersetzung finanzieren.

Das Schöne an dieser Weltkarte ist, dass darunter die Ländernamen aufgeführt sind. Jedes Land ist ein Link zu einer Sammlung von Buchempfehlungen aus diesem Land. Germany ist etwas ungünstig platziert. Will man das Land anklicken, möchte sich die Seite umblättern. Beim darüberliegenden France ist dem nicht so, also klickt man France an und blättert eine Seite vor zu Germany oder man nutzt gleich diesen Link zu der Empfehlung eines Buches von Benjamin Stein The Canvas (Die Leinwand, C. H. Beck, München, 2010). Es ist sowieso interessant, in diesen Empfehlungen zu blättern, weil man so auf Bücher mit ganz unerwarteten Themen stößt, die in keiner deutschen Übersetzung vorliegen. Wenn man sich die Originalsprache nicht zutraut, weiß man ja nun, dass eine englische Version existiert.

Die Seiten 14 bis 17 stehen unter dem Titel World Books. Auch dort finden sich Übersetzungen aus dem Deutschen: Thomas Pletzinger (Funeral for a Dog – Bestattung eines Hundes) und Peter Stamm (Seven Years – Sieben Jahre).

Auf Seite 20 findet sich eine ausführliche Inhaltsangabe der Übersetzung von Richard Weihes Sea of Ink (Meer der Tusche) über den Maler und Kalligraphen Zhu Da.

Wie immer bietet Shelf Unbound einen Überblick auf aktuelle unabhängig produzierte englischsprachige Titel, diesmal mit einem Blick auf Literatur aus Ländern, über die auch wir nur wenig wissen.

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